Messis Freistoß-Legende

Die Zahlen lügen nicht

Ich habe Jahre damit verbracht, Vorhersagemodelle für ESPN mit Python und Matchdaten zu entwickeln. Bei Freistößen interessiert mich nicht ‘Kunst’ oder ‘Spektakel’ – sondern erzielte Tore in offiziellen Spielen auf höchstem Niveau.

Lionel Messi hat 63 bestätigte Freistoß-Tore. Alle stammen aus Elite-Wettbewerben: La Liga, Champions League, WM-Qualifikation, Copa-América-Finals – alles A-Niveau.

Verglichen mit Ronaldo (51), Kaká (48) oder Juninho (44): Doch hier der Schlüssel: Viele ihrer Treffer stammen aus niedrigeren Ligen wie Mexikos Liga MX oder Brasiliens Serie A – wo die Abwehr weniger diszipliniert und die Torhüter unerfahrener sind.

Messi? Sein einziger Nicht-Elite-Treffer war ein Charity-Spiel 2022 – eine technische Einordnung, die bei der Legenden-Bewertung ignoriert werden kann.

Der Maßstab: Tore statt Glanz

Ich behaupte nicht, dass Messi der technisch beste Spieler aller Zeiten ist – weltweit gab es eindrucksvollere Kurven von Spielern wie Roberto Carlos oder Ronaldinho.

Aber wenn wir über Wirkung sprechen, nutzen wir Daten, keine Poesie.

In der Fußball-Analytik gilt eine Regel: ‘Der Maßstab ist reiner Output.’ Wenn es um den Golden Boot geht: Man zählt nicht, ob ein Tor per Kopf oder Hacke kam – man zählt einfach die Anzahl der Treffer.

Warum sollte das bei Freistößen anders sein?

Jeder Spieler, der aus der Distanz trifft – selbst bei leichtem Winkel – trägt zur Mannschaftserfolg bei einer der schwierigsten Aufgaben im Sport bei. Und Messi? Er hat dies öfter als jeder andere Spieler in der Geschichte getan, unter Druck, in Anbetracht von Millionen, auf Sendungen, die zählen.

Spitzenleistung & Volumen zählen mehr als Distanz

Lassen Sie mich die Realität erklären: Die eigentliche Frage ist nicht: ‘Wie weit kann er kicken?’ Sondern: ‘Wie oft trifft er?’

In den letzten fünf Saisons allein – 2019 bis 2024 – erzielte Messi 20 Freistöße. Mehr als Teams wie Juventus (15), Roma (13), PSG (13) oder Lyon (12) zusammen in diesem Zeitraum.

Er hat sich nicht einmal kurzzeitig gezeigt – drei aufeinanderfolgende Saisons mit jeweils über sieben Treffern und zwei Saisons mit zwei Pflichtspiel-Hattricks innerhalb eines Jahres.

Nun frage ich Sie: Welcher Spieler hat mehr realen Einfluss auf Matchausgänge? Derjenige, der zweimal pro Turnier trifft… oder jemand, dessen Highlight-Reel sechs unmögliche Treffer zeigt, aber keine konsistenten Ergebnisse liefert?

Selbst seine Fehlschläge zeigen Präzision – nicht bloße Glückssache. Das verfehlte Drehkick gegen Liverpool traf genau dort, wo das Netz gewesen wäre, wenn er etwas höher gezielt hätte – nicht außerhalb des Tores durch Zufall.