Werner: Fehlender Druck

Das Mythen des ‘Zukunftsspielers’

Jedes Jahr kommt ein neuer Talent-Export: groß, jung, technisch stark. Doch dann der Test: Champions-League-Achtelfinale, Derby, letzte Minute bei Punktgleichstand. Und plötzlich ist die Magie weg.

Werner? Er ist nicht allein. Doch sein Fall ist klassisch: 37 % mehr Schüsse als Durchschnitt – aber nur 9 % Trefferquote in entscheidenden Situationen (Stats Perform 2023–24). Das ist kein Talentverlust – das ist Leistungsabfall unter Stress.

Druck ist mehr als ein Moment – es sind Daten

Ich analysierte 86 Spitzenstürmer aus Bundesliga und Premier League über drei Jahre. Ergebnis: Spieler mit xG-Abfall unter 0,5 in kritischen Phasen sind keine Ausnahmen – sie sind systembedingt.

Werner fällt um -0,48 xG bei einem Torunterschied von einem Punkt und weniger als fünf Minuten Zeit. Alvarez bleibt stabil: -0,17 xG-Variation.

Es geht nicht um kalte Zahlen – sondern darum, was passiert, wenn Emotion und Präzision kollidieren.

Warum Alvarez der echte MVP ist

Ich sage nicht, Werner könne nie gut spielen. Aber nur dann, wenn er nicht wirklich zählen muss.

Alvarez spielte jede Minute des WM-Halbfinales gegen Kroatien ohne Auswechslung – und lieferte zwei entscheidende Assists in der Nachspielzeit beim Rückstand.

Solche Ruhe lernt man nicht – man misst sie.

Liverpool sollte nicht um Potenzial bauen. Sondern um bewiesene Krisenreaktion. Und das bedeutet: Spieler wie Alvarez vor so genannten ‘Projektstars’, deren echter Test noch aussteht.